
Oder wie gelingt uns ein gutes Zeitmanagement und die berühmte Work-Life-Balance? 4 Tipps von mir.
Wow! Schon fast ein Monat her, seit meinem letzten Blogbeitrag… Ich komme einfach nicht zum Schreiben. Tausend Artikel-Ideen schwirren durch meinen Kopf und befinden sich angefangen, als Entwürfe auf der Seite oder als Notizen auf meinem Handy. Doch die Zeit zum Schreiben fehlt mir. Damit ich doch mal wieder ein Piep hier ablassen kann, geht es in diesem Beitrag genau um dieses Thema: Zeitmanagement und Zeit für Yoga – wie man es richtig macht, was einen immer wieder davon abhält, in welche Fallen wir immer wieder fallen und wie wir diese vermeiden können.
Eigentlich bin ich ein unglaublich strukturierter Mensch. Schon als Schülerin hatte ich immer einen Terminplaner dabei. Und in Zeiten des Internets bin ich auf den Google Kalender umgestiegen. Denn wenn sich mal etwas ändert oder verschiebt, dann schiebt man das Feld einfach weiter und fertig ist der Lack. Ohne unschönes Durchgestreiche oder TipEx im Kalender, der die Seiten aneinander klebt (ja, alles schon ausprobiert= ist doof).
Also trage ich alle Termine sorgfältig in meinen Online-Kalender ein und sortiere sogar nach Farben: Mein Angestellten-Job, der 20h die Woche in Anspruch nimmt, ist dunkelgrün, meine 8 – 9 Yogakurse (12 -13,5h) die Woche sind hellgrün. Auch die Vorbereitungszeit für meine wöchentliche Klasse (ca 3h) ist sorgfältig eingetragen. Dann noch das Kuchen backen für den Späti (4-5 h). Und Hups! Da bin ich ja schon auf 40h reiner Arbeitszeit. Dann kommen noch Anfahrten und bei den Yogastunden jeweils eine dreiviertel Stunde extra dazu (Vorbereiten des Raumes vor dem Kurs und Aufräumen danach) und schon hab ich die 40h Woche gesprengt! (Kein Wunder, dass ich mich dann hier so selten melde 😀 ).
Fehlt noch die Zeit, die ich für meine eigene Yogapraxis und Sport einplane und ich komme ganz schnell in Stress! Einen Stress, der mich von morgens bis abends packen kann und nur in der Zeit meiner morgendlichen Meditation und wenn alles so geplant abläuft, wie ich mir das vorgenommen habe, nicht präsent ist. Dabei kommt eigentlich immer wieder was dazwischen! Wann gehe ich denn mit dem Hund raus? Wann fahre ich einkaufen? Wann treff ich mich mal mit Freunden? Wann koche und esse ich? Wann lege ich mich mal in die Wanne? Und wann mach ich endlich diesen verfickten Haushalt???? AHHHHH!!!!!!
Also, das Zeitmanagement kann noch so gut strukturiert sein. Irgendwas passiert immer. Kommt dazwischen. Raubt dir die Zeit (Stau, Telefonklingeln, Spülmaschine kaputt und viele andere Dinge). Irgendwo tauchen früher oder später immer wieder Gründe auf, (ich muss aufräumen, Wäsche waschen etc.) die uns Zeit rauben. Und vor allem leidet darunter die eigene Yoga-Praxis. Wir haben kaum noch Zeit, uns zur Meditation aufs Kissen zu setzen oder ein paar Asanas zu üben.
Wie schaffen wir es also, uns die nötige Zeit für uns zu nehmen? Für die tägliche Yoga Praxis? Denn, wenn du das ernsthaft mit dem Yoga durchziehen willst, reicht es nicht aus, einmal die Woche in einen Kurs zu gehen. Das tägliche Üben ist das wichtigste! Das sagen schon die alten Yoga-Texte aus Indien.
Hier ein paar Tipps von mir:
- Etabliere eine Morgenpraxis
Ja, wenn das nur immer so einfach wäre! Zu allererst musst du dich fragen, was ist dir wichtig? Oder wichtiger? Dass du morgens bis Ultimo im Bett liegst und dich dann abhetzt, Kaffee reinkippst und zur Arbeit hetzt? Oder dass du dir Zeit für dich und deine Morgenpraxis nimmst und dafür früher aufstehst und vor allem auch früher zu Bett gehst?
Lange Zeit war ich von der Sorte „Ausschlafen ist wichtiger als alles!“. Und der Meinung, dass Schlaf unglaublich wichtig ist, bin ich immer noch. Unter 8h Schlaf bin ich einfach unerträglich. Ich ertrage mich selbst kaum. Doch nachdem ich letztes Jahr mein Yoga Teacher Training gemacht habe, bin ich ein großer Fan von entspannten Morgen geworden. Ich stehe um 6 oder 6.30 auf. (Wenn ich das meinem 30jährigen Ich erzählen würde, dann würde es mich auslachen 😀 ). Doch ich starte meinen Tag lieber in Ruhe und nehme mir meine Zeit für mich und davon profitiere ich den ganzen Tag.
Ich finde Zeit für 10 Minuten Meditation und bis zu 30 min Yogapraxis. An Tagen, an denen ich nicht ins Büro muss, gehe ich auch in Ashtanga Mysore Klasse (die starten um 7). Wenn du diese Zeit nicht hast (zum Beispiel weil du um 7 Uhr schon los musst ins Büro oder noch früher), dann versuche es wenigstens mit 5 Minuten Meditation und 10 Minuten Yoga. Das ist nur eine viertel Stunde, den du den Wecker nicht auf Snooze schaltst 😉 . Und wenn das auch nicht geht: Habe einen Plan B!
2. Habe einen Plan B
Wenn es trotz der vorgenommenen morgendlichen Praxis nicht bei dir klappt, ärgere dich nicht. Vor allem verurteile dich nicht selbst. Sondern habe einen Plan B in Petto. Das kann eine Yogastunde in der Mittagspause oder ein abendlicher Kurs sein. Oder an Tagen, an denen du das auch nicht einbauen kannst, dann finde im Laufe des Tages immer mal wieder zu dir und konzentriere dich auf deinen Atem. Bei einem 8h Tag im Büro ist das Klo mein bevorzugtes Rückzugsgebiet. Sozusagen meine Chillout-Area :-D. Klingt erstmal eklig, aber auf dem Klo hast du meistens deine Ruhe. Ich nehme mir ein paar Minuten und stretche mich am Waschbecken in einen halben herabschauenden Hund oder sitze auf dem Klodeckel, schließe die Augen und nehme ein paar tiefe konzentrierte Atemzüge. Hauptsache ich komme ein bisschen runter.
Wenn du zuhause deine Yogamatte immer an einem festen Ort liegen hast, dann kannst du immer, wenn du daran mal vorbei gehst, ein paar Stretches machen oder dich auch mal kurz hinlegen und einfach nur deinen Atem spüren. Auch das ist Yoga!
Extra Tipp: Wenn du mit der Bahn oder dem Bus zur Arbeit fährst, dann kannst du während der Fahrt richtig toll meditieren. Ich nutze dafür eine Meditations-App, die täglich eine neue Anleitung hat.
Oder mache abends eine Yoga-Nidra Session. Die hilft auch toll bei Einschlafproblemen. Dazu findest du echt tolle geführte Anleitungen auf YouTube (mein Favorit ist Mojo Di).
3. Decluttere deinen Alltag
Schmeiß alles an Terminen raus, was du nicht brauchst. Was dir nicht gut tut. Was du nicht tun MUSST. Was dir keine positiven Vibes bringt. Musst du diesen Abend mit den Kollegen noch in eine Kneipe gehen? Oder wäre es viel besser für dich, zum Yoga oder zum Sport zu gehen? Musst du heute unbedingt noch saugen oder ist auch morgen noch Zeit dafür? Vielleicht sogar mehr Zeit? Kannst du einmal die Woche einen Großeinkauf machen, anstatt jeden Tag in den Supermarkt zu rennen? Gehe deinen Terminkalender durch und sage konsequent Dinge ab, die dir nicht gut tun und dich nur noch mehr unter Stress setzen.
4. Nimm dir Auszeiten
Auch wenn du dich vielleicht deiner Familie oder deinen Freunden gegenüber verpflichtet fühlst: Nimm dir Zeit für dich selbst. Das kann ein Spaziergang im Wald oder eine halbe Stunde in der Badewanne sein. Du musst nicht jede Minute deines Lebens vermeintlich sinnvoll nutzen und immer aktiv sein. Ausgewogenheit heißt auch mal faul zu sein und nichts zu tun. Genau das habe ich in der letzten Zeit häufiger getan, da es mir immer wieder schwer fällt, einfach mal nichts zu tun. Ich liege dann auf der Couch und döse oder blättere in einer Zeitschrift, oder trinke ganz in Ruhe einen Kaffee oder Tee. Ohne Handy in der Hand, ohne dass ich mit jemandem rede. Auch das ist Yoga: Zeit für Stille.
Fazit: Ich helfe mir selbst und meiner Beziehung vielleicht am meisten damit, dass ich morgens früher aufstehe und mir Zeit für mich und Yoga nehme. Dann geht es mir gut. Und meine Lieben freuen sich auch. Vielleicht kann das auch etwas für dich sein?